Vorbereitung und Durchführung
Falls Sie unsicher bei der Durchführung oder Auswertung für mehrsprachige Lernenden sein sollten, arbeiten Sie sich vorab in das Testdesign und die begleitenden Materialien ein, z.B. die Schnellstartanleitung und das Handbuch LeSek. Gehen Sie den Test selbst Schritt für Schritt durch.
Ihre Lernenden sollten mindestens das Sprachniveau A2 bis B1 nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen besitzen. Die Texte wurden bewusst auf überregionale Verständlichkeit hin erstellt und überprüft. Lernende benötigen zudem kein kulturelles Vorwissen für das Textverständnis. Das diagnostische Verfahren eignet sich damit sehr gut für Kinder aus vielen sprachlichen Kontexten.
Um sicherzustellen, dass Ihre Lernenden die Durchführung des LeSek verstehen, ermutigen Sie sie zu fragen, wenn sie ein Wort nicht verstehen (z.B. beim Wort Biber im Untertest “Texte” des LeSek 5-6 (S. 5).
Mehrsprachigkeit in den Untertests
- Die Einzelwörter in den Untertests „Straßennamen“ und „Fremdwörter“ am Anfang des Tests sind reale Wörter. Die Untertests überprüfen das Dekodieren unbekannter Wörter, also den technischen Leseakt. Sie sind bewusst so gewählt, dass sie Ihren Lernenden unbekannt oder nicht geläufig sind. Der Schwierigkeitsgrad ist damit für alle Sprachniveaus gleich hoch.
- Den Untertest „Arbeitsanweisungen“ bearbeiten die Lernenden entsprechend der Anleitung im Testheft. Damit überprüfen Sie unabhängig vom Sprachniveau die Fähigkeit, schriftliche Arbeitsaufträge zu verstehen und umzusetzen.
- Überlassen Sie bei dem Untertest „Textaufgaben“ die Wahl des Lesemodus (leise, laut, halblaut) den Lernenden und/oder weisen Sie auf diese Wahlmöglichkeit ausdrücklich hin. Es kommt vor, dass Kinder, die im für sie „falschen“ Lesemodus unterwegs sind, als Nichtleser gelten und sich auch selbst so begreifen, obwohl sie eigentlich lesen können.
Förderung
Wählen Sie die Fördermaterialien im Anschluss an den LeSek unabhängig vom Sprachniveau der Kinder aus. Für die Förderung eignen sich beispielsweise Materialien aus den Klett-Lehrwerksfamilien oder die Reihe Deutsch Training Plus Lese- und Hörverstehen. Jedes Kind, ob ein- oder mehrsprachig, hat individuelle Stärken und Schwächen, die Sie im Anschluss an eine Diagnostik fördern und fordern können. Falls Sie unsicher sind, können sie eine Einzelförderung mit dem betreffenden Kind durchführen.
Viel Erfolg bei der Diagnose der Lesekompetenz!