2.1 Gesamtkompetenz
Der Test ermittelt über einen Gesamtwert die generelle Kompetenz der/des Lernenden im Bereich der Rechtschreibung. Diese Gesamtkompetenz wird einer Kompetenzstufe zugeordnet.
Auf der Basis eines Konzepts von 12 Kompetenzstufen des Rechtschreibens werden die Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten der/des Lernenden im Bereich Rechtschreibung beschrieben. Auf diese Weise wird der individuelle Lernstand inhaltlich bestimmt und es wird dabei auch deutlich, welche Teilkompetenzen für das Erreichen der nächsthöheren Kompetenzstufe für die individuelle Förderung bedeutsam sind.
Zusätzlich werden für die erreichte Gesamtkompetenz soziale Vergleichswerte (Prozentränge und T-Werte) ausgewiesen. Dadurch lässt sich die individuelle Leistung mit der Leistungsverteilung innerhalb der Klassenstufe und ggf. Schulform vergleichen und es zeigt sich, ob die Kompetenz der/des Lernenden im Durchschnitt der Vergleichsgruppe liegt oder unterdurchschnittlich ist, sodass eine individuelle Förderung angezeigt ist.
2.2. Rechtschreibstrategien
Auch in den HSP-Rechtschreibstrategien – alphabetische, orthografische, morphematische sowie wortübergreifende Strategie – ermittelt der Test zum einen die erreichte individuelle Kompetenzstufe. Zum anderen werden für diese Rechtschreibstrategien – und in den höheren Klassenstufen auch für die entsprechenden Unterstrategien – Prozentränge und T-Werte ausgewiesen.
Diese grundlegenden Rechtschreibstrategien, deren Grad der Beherrschung von HSP smart ermittelt wird, lassen sich in Grundzügen folgendermaßen beschreiben:
- Alphabetische Strategie: Damit wird die Fähigkeit beschrieben, den Lautstrom der Wörter aufzugliedern und mithilfe von Buchstaben bzw. Buchstabenkombinationen schriftlich wiederzugeben. Diese Zugriffsweise basiert vor allem auf der Analyse des eigenen Sprechens („Verschriftlichen der eigenen Artikulation“).
- Orthografische Strategie: Damit wird die Fähigkeit beschrieben, die Laut-Buchstaben-Zuordnung unter Beachtung orthografischer Prinzipien und Regeln zu modifizieren. Dabei lassen sich zwei Arten von „orthografischen Elementen“ unterscheiden:
- Als „Merkelemente“ gelten solche Buchstaben und Buchstabenverbindungen, die sich die Lernenden als von der Verschriftlichung der eigenen Artikulation abweichend merken müssen.
- Als „Regelelemente“ gelten solche Wortstellen, deren von der Lautung abweichende Schreibung aus einer Rechtschreibregel bzw. -konvention („regelhaft“) hergeleitet werden kann.
- Morphematische Strategie: Damit wird die Fähigkeit beschrieben, bei der Herleitung der Schreibungen die morphematische Struktur der Wörter zu beachten. Dabei können zwei Arten von „morphematischen Elementen“ unterschieden werden:
- Morphosemantisch bestimmte Elemente erfordern die Erschließung des Wortstamms (Bedeutungswissen), z. B. rauben – Räuber.
- Morphologisch bestimmte Elemente erfordern die Zerlegung komplexer Wörter in Wortteile (Strukturwissen).
- Wortübergreifende Strategie: Damit wird die Fähigkeit beschrieben, für die Herleitung der Schreibung eines Wortes und das Setzen der Satzzeichen größere sprachliche Einheiten (Satzteil, ganzer Satz, Textpassage) einzubeziehen.
2.3 Weitere Werte
Darüber hinaus erfasst der Test weitere Werte, die eine Einschätzung der individuellen Rechtschreibkompetenz ergänzen können:
- Überflüssige orthografische Elemente: Falsch platzierte orthografische Elemente deuten darauf hin, dass Unsicherheiten beim Anwenden der orthografischen und der morphematischen Strategie bestehen.
- Überflüssige Satzzeichen: Satzzeichen an Stellen, an denen keine vorgesehen sind, weisen auf Unsicherheiten beim Verstehen der Funktion von Satzzeichen hin.
- Oberzeichenfehler: Fehlende oder überflüssige Oberzeichen weisen auf den Grad der Sorgfalt und Kontrolle beim Schreiben hin.
- Tippfehler: Da die Testeingabe online durch die Lernenden selbst erfolgt, sind mögliche Tippfehler in der Wortschreibung nicht auszuschließen. Auch diese werden erfasst.